Nicaragua

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Grenze Nicaragua

Heute steht uns der Grenzübertritt nach Nicaragua bevor. Wir kennen den Ablauf mittlerweile und trotzdem gibt es an jeder Grenze in Zentralamerika Überraschungen. Hier an der Grenze zu Nicaragua staunen wir nicht schlecht wie genau sie die Desinfektion des Autos nehmen, im Vergleich zu anderen Ländern. Mit stinkenden Pestiziden wird unser Auto richtig abgeduscht. Für uns gibt es eine Zickakontrolle. Mit einer Wärmebildkamera wird die Temperatur gemessen und je nach Ergebnis bekommt man einen kleinen Papierschnipsel (2x2cm) mit einem Stempel, welcher einem die Einreise erlaubt. Nach 2 Stunden haben wir endlich alle Papiere zusammen und können die letzte Schranke passieren.

Wir haben gelernt, dass an den Grenzen die Leute zusammenarbeiten und man oft keine wahren Informationen bekommt. Also bezahlen wir die Gebühr nicht und werden auch nicht aufgehalten, was uns bestätigt, dass wir richtig gehandelt haben.
Leider merken wir erst nach einigen Kilometern Fahrt, dass wir vergessen haben eine Autoversicherung abzuschliessen, obwohl diese obligatorisch wäre.

Die Grenzübertritte sind immer sehr anstrengend, da wir das Auto immer im Blick und alle Dokumente gut „bewachen“ müssen. Vor allem auf dieser Grenze hat es viel Gesindel. Wir erkennen kaum wer offiziell für die Grenze arbeitet, da die eigentlichen Beamten keine Uniformen tragen. Dafür treffen wir immer auf "Pseudo Beamte" in gefälschter Uniform mit einem falschen Ausweis. Solch einer händigt uns eine Quittung aus, während der Zöllner unsere Pässe kontrolliert. Es scheint den Zöllner nicht zu stören dass der Mann uns unterbricht.

Wie es kommen muss, werden wir eine viertel Stunde später von der Polizei auf der Strasse angehalten. Wir seien zu schnell gefahren. Sie möchten die Ausweispapiere sehen. Brav händigen wir unsere Ausweiskopien aus. Zum Glück haben wir immer alle Dokumente kopiert und laminiert, denn dieser Polizist will uns mit den Dokumenten erpressen. Wir wissen genau, dass wir uns an die Regeln gehalten haben und bleiben cool. Der Polizist wird laut und verlangt Geld. Jonas weigert sich freundlich und sagt, wir bestehen auf die Radarbilder. Der kleine Wicht sieht rot und fängt an zu schreien und droht Jonas mit sofortigem Konsequenzen, wenn wir jetzt kein Geld bezahlen! Jonas weigert sich weiterhin, und versucht so freundlich wie möglich zu bleiben, denn der Knirps kocht vor Wut und ist wohl zu allem fähig. Nach 30 Minuten guter Miene zum Bösen Spiel wird es dem Polizisten zu blöde und wir können, ohne zu bezahlen, gehen.

Zigarrenfabrik Nicaragua

Endlich erreichen wir den ersten grossen Ort und sind erstaunt über die viele Zigarrenfabrike. Nicaragua ist das Land zahlreicher Zigarren. Wir fragen bei einer Fabrik ob es möglich wäre einen Besuch zu machen und die Sekretärin willigt sofort ein. Sie gibt uns eine kostenlose, halbstündige Führung durch die Fabrik.

Wir sind sprachlos, als wir die vielen Arbeiter auf so engem Raum sehen. Die Luft ist stickig und riecht sehr streng nach Tabakblätter. Es arbeiten über 150 Leute in der Produktion. Für mehrere Marken werden hier verschiedene Zigarren produziert. Ein Arbeiter stellt pro Tag 360 Zigarren her und gearbeitet wird 40 Stunden in der Woche.

Im nächsten Raum werden die Zigarren mit der Etikette versehen und eingepackt. Wir müssen lachen, als sie uns erklären, dass sie die kleinen Zigarillos extra für Österreich produzieren. Die Begründung für die kleinen Zigarillos ist, dass man für eine grosse Zigarre viel Zeit, eine Tasse Kaffee und ein paar Freunde brauche was hier in Nicaragua kein Problem sei. In Europa hingegen wären wir gestresst und hätten zu wenig Zeit. =)

Kaffee

Wieder auf der Strasse fällt uns auf, dass Nicaragua sehr reich an Kaffee ist. An den Strassenrändern breiten die Leute riesige Planen aus, worauf sie die Kaffeebohnen an der Sonne trocknen lassen. Mit Rechen werden die Bohnen gewendet und in grosse Säcke abgepackt.

Im Vergleich zu Honduras macht uns das Autofahren hier richtig Spass. Die Strassen sind bis anhin in einem super Zustand und die Strassensignale werden auch wieder beachtet und eingehalten. =) Nicaragua macht allgemein einen modernen Eindruck auf uns. Alles sieht gepfelgt aus und die Strassenränder sind nicht mit Abfallbergen verschmutzt. Wir haben einen sehr guten Eindruck von diesem Land und sind gespannt was uns noch erwartet.

Vulkan Masaya

Unser nächstes Ziel ist der aktive Vulkan Masaya im gleichnamigen Nationalpark. Mit dem Auto können wir bis zum Kraterrand hochfahren und können direkt in den Vulkan hinein schauen. Das brodelnde, glühendrote Magma ist wahnsinnig beeindruckend. Rauchschwaden und Gase steigen auf, weshalb sich Touristen auch nur für 5 sensationelle Minuten am Kraterrand aufhalten dürfen. Schnell machen wir ein paar Fotos und sind überwältigt von diesem Erlebnis. Da es erst Mittag ist, fahren wir weiter bis an den Strand.

Popoyo Beach – Surfer Mekka von Nicaragua

Direkt am Strand finden wir den rustikalen aber tollen Camping Luna. Juliana und ihr Mann aus Brasilien sind bereits seit mehreren Monaten hier und hosten den Campingplatz. Es gibt Surfbretter zum mieten und zwei bis drei Mal in der Woche fährt ein Pickup mit Früchten und Gemüse vorbei. Hängematten laden zum entspannen ein und eine Küche mit einem Smoothie Mixer steht allen zur Verfügung. Wir fühlen uns wohl und bleiben die nächsten Tag hier.

Erol der Campingbesitzer ist unser Surflehrer und wir haben riesen Spass auf den Surfboards. Hier gibt es eine Anfängerbucht mit kleineren Wellen und eine Profibucht mit riesigen Wellen. Am Nachmittag sind die Wellen beinahe 3 Meter hoch und die Profis zeigen ihre Tricks und Jumps. Wir können ihnen stundenlang bis nach dem Sonnenuntergang zuschauen.

Isla Omepete im Nicaraguasee

Unser nächster Stopp ist die Insel Omepete im grossen Nicaraguasee. Sie ist weltweit die grösste Vulkaninsel in einem Süsswassersee. Wir parkieren unseren VW Bus bei einem Hotel in der Nähe, welches von zwei Amerikaner geführt ist, und nehmen die Fähre auf die Insel. Hier mieten wir einen Roller für 15 Franken und erkunden die Insel auf zwei Rädern. Es gibt hier zwei bekannte Vulkane – den grösseren und aktiven Maderas und den Conceptione. Beide Vulkane sind lediglich durch eine schmale Landenge miteinander verbunden. Wir finden ein rustikales italienisches Restaurant und geniessen die handgemachten Gnoggis und Trotellinis. Mit der Fähre geht es am späteren Nachmittag wieder ans Festland zurück.

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