Belize

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Grenze bis Orange Walk Town

Die Ausreise aus Mexiko ist schnell erledigt, Touristenkarte abgeben, Stempel in den Pass und fertig. Die Einreise nach Belize jedoch dauert etwas länger, da es ein wenig chaotisch zu und her geht. Belize ist das einzige englischsprachige Land in Zentralamerika (ehem. Britische Kolonie) und ist im Verhältnis relativ teuer. An der Grenze müssen wir daher lange anstehen, denn viele Belizer fahren nach Mexico um dort billiger einzukaufen. Wir beobachten wie der Zöllner die Einkäufe kontrolliert und kurzerhand eine Tüte Gummibärchen in die eigene Hosentasche steckt.
Nachdem wir die ausgefüllte Touristenkarte abgegeben haben und den Pass gestempelt zurückbekommen, schicken uns die Beamten zurück zur Fahrzeugdesinfektion. Irgendwo im Niemandsland finden wir endlich das heruntergekommene Holzhüttchen, wo unsere Räder mit einer stinkenden Flüssigkeit besprüht werden. Dabei sind wir erstaunt über die Freundlichkeit des Personals. Etwas weiter in einem anderen Holzhüttchen können wir die Autoversicherung für 12USD abschliessen, während wir uns fragen wie gut eine KFZ Versicherung für diesen Betrag wohl ist. Nun sind wir bereit für den Zoll. Es folgt eine kurze Pass- und Versicherungskontrolle, dann sind wir in Belize.
Nicht weit entfernt, in „Orange Walk Town“ können wir auf der Wiese eines kleinen Restaurants, direkt am Fluss, campieren. Heute kocht Jonas eine echte schweizer Rösti zum Znacht. Ein Stückchen Heimat im Dschungel, denn das Klima ist immer noch sehr warm und extrem feucht.

Mennoniten

Früh am nächsten Morgen fahren wir zu der nahegelegenen Mennoniten Community. Eine Besonderheit dieses Landes ist die buntgemischte Bevölkerung, welche friedlich miteinander zusammen lebt. Der grösste Teil sind Kreolen, Nachfahren afrikanischer Sklaven, die Mestizos sind Menschen mit europäischen und indigenen zentralamerikanischen Wurzeln, ein kleiner Prozentsatz sind Mayas und ein noch kleinerer Anteil mennonitische Gemeinschaften.
Mit Pferd und Wagen kommen uns die ersten Leute entgegen. Die Frauen tragen Kleider und grosse Sonnenhüte, die Männer Hemd, Hosenträger und Hut. Wir fahren am Schulhäuschen vorbei. Die Türe ist offen. Auf der linken Seite sitzen die Mädchen mit ihren Zopffrisuren, auf der anderen Seite die Jungs. An der Kreuzung vorne stehen einige junge Männer im Eingang einer Halle. Jonas geht auf sie zu und beginnt sich mit ihnen zu unterhalten. Die meisten sind sehr skeptisch, beobachten uns gut und geben zu Beginn nur knapp Antwort. Einer von ihnen kann Englisch was das Gespräch vereinfacht. Sie arbeiten hier in der Futterproduktion für die Tiere. Die Jungs empfehlen uns zum Shop zu fahren und einen Hamburger zu kosten, da wir noch kein Frühstück gegessen haben. Diese schmecken übrigens hervorragend. Wir sind echt überrascht wie gut sich diese Gemeinschaft organisiert hat. Ihre grossen Grundstücke sehen sehr gepflegt aus und sind tadellos sauber. Für unsere Augen richtig wohltuend nachdem wir tagtäglich durch dreckige, ärmliche Gegenden fahren. Die Mennoniten sind für uns ein Beweis, dass es möglich wäre hier ein angenehm, schönes Leben zu führen aber dass anscheinend viele Leute zu faul dafür sind. Ohne Fleiss kein Preis. Leider beobachten wir, wie viele der indigenen Leute den ganzen Tag vor ihren Hütten sitzen und sich nicht die Mühe machen, den Abfall auf ihrem Grundstück aufzuräumen. So kleidet leider eine Abfalllandschaft die Wegränder und Hauseingänge.

Belize Zoo

Weiter im Süden gibt es den bekannten Belize Zoo. Dieser beheimatet ausschliesslich mittelamerikanische Tiere, welche verletzt sind, ausgestossen wurden oder welche Waisen sind. Wenn möglich werden die Tiere rehabilitiert und danach wieder in der Natur freigelassen. Wir sehen Jaguare, Nasenbären, ein schlafender Tapir, der Nationalvogel Tucan und noch viele andere Tiere.

Pyramide Xunantunich

Wenige Meter von der Grenze entfernt besuchen wir die Mayastädte Xunantunich. Diese ist für uns zwar nicht besonders interessant, (wir sind bereits verwöhnt von Mexico) aber der Weg dorthin ist sehr abenteuerlich. Der Mopan Fluss muss nämlich noch heute mit einer handbetriebenen Fähre überquert werden. Etwa 6 Autos haben Platz auf der Ladefläche und dann geht’s los. Der Kapitän dreht an der Kurbel und bringt uns so langsam ans andere Ufer.

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