Endlich wieder Asphalt
Entlang dem türkisblauen Lago Buenos Aires fahren wir über den Pass Puerto Ibanez nach Argentinien. Es scheint ein sehr wenig befahrener Zoll zu sein und dementsprechend ist die "Strasse" in einem sehr schlechten Zustand. Für uns eine der schlimmsten Wellblech-Pisten auf der ganzen Reise! Wir sind absolut erleichtert als wir vor der Stadt Perito Moreno endlich wieder Asphalt unter den Rädern haben. Willkommen auf der Ruta 40.
Die Ruta 40 ist die längste Nationalstrasse Argentiniens und führt am Andenrand entlang von Norden nach Süden. Sie durchquert verschiedene Klimazonen und Landschaften, menschenleere Gegenden und ab und zu auch besiedelte Gebiete. Bereits nach den ersten 100 Kilometern erfahren wir deutlich die Einzigartigkeit der Ruta 40: karge Landschaft und alles geht geradeaus. Die einzigen Lebewesen die wir antreffen sind kleine Gürteltiere, Guanakos und der Vogelstrauss.
Zusammengefasst ist die Ruta 40 "langweilig" zum Fahren, dafür aber ist der Belag so gut, dass man mit 100km/h voran kommt. Bis auf einige kleine Streckenabschnitte welche in einem fürchterlichen Zustand (Baustelle) sind.
Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir durch ein kleines Dörfchen mit 15 Einwohnern. Hier gibt es ein Spital wessen Arzt seinen Parkplatz, welcher einer Abfallhalde gleicht, als Gratiscamping anbietet. Es schein uns alles ein wenig skurril, doch wir sind schon so viele Kilometer gefahren, dass wir entscheiden trotzdem hier zu übernachten.
Der 3400 Meter hohe Granitberg ragt majestätisch aus den Wolken heraus. Für uns ein umwerfender Anblick. Je näher wir heranfahren, desto imposanter wirkt der Fitz Roy.
Schliesslich kommen wir ins Touristendörfchen El Chalten wo wir auf dem Parkplatz mit anderen Reisenden übernachten.
Hier machen wir zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem kalten und kräftigen patagonischen Wind. Er pfeift so heftig um unseren Bus herum sodass es uns richtig durchschüttelt. Glücklicherweise ist es im VW drinnen schön warm und gemütlich.
Am nächsten Morgen werden wir vom Regen begrüsst und die Wolken hängen tief. Wir wollen eigentlich zum Aussichtspunkt hochwandern, doch es hat heute keinen Wert. Abends um 9 Uhr versuchen wir es doch noch, denn der Regen hat endlich aufgehört.
Wir kommen zu einem tollen Aussichtspunkt mit Blick in ein weites Tal und die Abenstimmung wird immer schöner. Der Himmel leuchtet bereits violett und verfärbt sich immer stärker. Hoffentlich schaffen wir es noch. Da treffen wir auch schon andere Wanderer welche uns mitteilen, dass der Gipfel immer noch in den Wolken versteckt ist. Schade, das wird wohl nichts mehr.
Perito Moreno Gletscher
Unsere Reise geht weiter über El Calafate zum Gletscher Perito Moreno. Auf den freuen wir uns schon lange. Früh morgens fahren wir in den Park hinein. Es hat noch fast keine Touristen und dementsprechen sind die Parkplätze leer. Warm angezogen, mit Handschuhen und Mütze, laufen wir über das Treppensystem zum Gletscher. Bereits beim Hereinfahren hat es uns fast die Sprache verschlagen als wir den Glescher zum ersten mal erspähten, doch da war er noch weit entfernt.
Nun sind wir so nahe, dass man die Kälte des Eises richtig spüren kann. Dieses Erlebnis ist einmalig. Wir hören das Knacken und Krachen und sind absolut überwältigt von dieser Eismasse. Sie leuchtet richtig blau und sieht wunderschön aus.
Es ist toll dass dieser Gletscher noch gesund ist und auch heute immer noch wächst. Er ist ca. 5km breit, 14km lang und an der höchsten Stelle erreicht er sogar 60 Meter. Wir verbringen Stunden auf dieser Aussichtsplattform und können uns fast nicht satt sehen.
3 Responses
Sonny Flores
Awesome!! Thanks for all your posts!! If you ever make it back to the Olympic Peninsula (Port Townsend WA) drop me an email..
Corina
WOW! Wie immer tolle Fotos und interessante Berichte! Was habt ihr für eine Kamera / Objektiv?
Ron Albers
Great journey you’re making. Good photography. Hope soon we»ll be doing the same. Safe travels!