Carcross-Watsonlake-Dawsoncreek
Nach vielen Stunden Fahrt kommen wir zu einem kleinen Dorf namens Carcross. Der Ort verdankt seinen Namen den Karibuherden, die die nahegelegene Seenenge auf ihren Wanderungen kreuzten („Carcross“ ist eine Verkürzung von Caribou Crossing). Dieses Gebiet wurde von den Tagish-Indianern bewohnt welche die Karibus jagten. Gleichzeitig gibt es dort auch die kleinste Wüste der Welt. Im Südwesten des Yukons wachsen Pinien, Fichten und Tannen aus dem feinen Wüstensand nicht weit von Alaska entfernt.
Unsere Route geht weiter Richtung Westen nach Watsonlake. Diese Stadt wird das Tor zum Yukon genannt. Wirklich bekannt ist sie für den riesigen Schilderwald („Sign Post Forest“). Während dem Bau des Alaskan Highway 1942 stellte ein heimwehkranker Soldat aus Illinois das erste Schild auf. In der Zwischenzeit hat es über 75'000 Strassen-, Orts- und andere Schilder von Touristen aus der ganzen Welt. Immer noch Richtung Westen fahren wir auf dem Alaskan Highway nach Dawson Creek. Dieser Abschnitt finden wir traumhaft schön. Er führt über Pässe, entlang dem Muncholake zu den schönen Liard Hotsprings. Diese sind in einem Provincial Park mit einer wunderbaren Sumpflandschaft mit vielen Pflanzen. Die Quellen befinden sich mitten im Wald. Manchmal ist es möglich Bären sowie Elche direkt von der Badestelle aus zu beobachten. Die Temperatur beträgt zwischen 40-50 °C, wunderbar zum entspannen. Natur pur!
Wieder auf dem Highway müssen wir plötzlich bremsen, weil wir etwas, oder viele dunkle „Irgendetwas“ auf der Strasse entdecken. Tatsächlich grasen auf beiden Seiten der Strasse Büffel mit vielen Jungtieren. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. Wir sind 360 Grad von der Büffelherde umringt. Nicht viel weiter ereignet sich dieses Spektakel gerade nochmals. Wir beobachten die Tiere lange und fahren dann weiter.
Der nächste grosse Stopp ist in Dawson Creek, dort wo der Alaskan Highway beginnt. Im Nachbarort Pouce Coupe steht eine heute unbenützte, uralte Eisenbahnholzbrücke, welche uns fasziniert.
Rodeo
In Nordamerika wird für alles mit Schildern am Strassenrand geworben. Völlig unspektakulär erkennen wir eine weisse, kleine Tafel: Rodeo today in Halfway. Wir sehen die Tafel kaum und sind bereits zuweit gefahren. Kurzerhand drehen wir um und fahren mehr als zwanzig Minuten auf einer kurvigen Schotterstrasse weiter. Tatsächlich erreichen wir das Hundertseelendorf Halfway River, welches ein First Nation Gebiet ist. Das Rodeo ist in vollem Gange. Mit grossem Vergnügen feuern wir die Cowboys mit den anderen Zuschauern an. Es gibt Kälberfangen mit Lasso, Wildpferdreiten ohne Sattel, Tonnenrennen, Schafreiten für die kleinen Kinder und zum Höhepunkt das Bullenreiten. Wir geniessen das Westernfeeling und bleiben den ganzen Tag.
Whistler bis Vancouver
Aufgrund der Wettervorhersage sind wir ziemlich direkt nach Whistler runter gefahren. Es hat sich gelohnt, wir haben traumhaftes Wetter bei über 30°C.
Jonas Traum und Geburtstagsgeschenk wird wahr. Wir mieten Bikes mit Ausrüstung und haben Spass auf den vielen tollen Flowtrails im Bikepark von Whistler. Wir fahren von morgen früh bis abends um 20 Uhr. Mit Muskelkater in den Beinen wandern wir am nächsten Tag den schönen Wanderweg Blackcomb. Er führt an einem kleinen Bach entlang durch den Wald und Wildblumenwiesen bis wir zu einem Sessellift kommen. Wir fahren ganz hoch und geniessen die Aussicht auf die Gletscher. Mit der Peak to Peak Gondel fahren wir auf den nächsten Gipfel, welchen wir am Tag zuvor mit den Bikes runter gefahren sind.
Eine Stunde von Whistler in Squamish, steht der grosse Chief Mountain, ein grosses Granitmassiv. Er ist bekannt für seine vielen Kletterrouten und Biketrails. Wir mieten eine Bouldermatte und freuen uns, unsere Kletterschuhe wieder einmal draussen zu benutzen. Es gibt unglaublich viele Routen und wir treffen viele tolle Kletterer aus der ganzen Welt.
Vancouver Island
Wir haben bei einem „Viewpoint“ geschlafen und sehen die Skyline von Vancouver verschleiert im Morgennebel. Nicht weit entfernt nehmen wir die Fähre von Horseshoe Bay nach Nanaimo auf Vancouver Island. Wir sind begeistert vom MacMillan Provincial Park. Er ist bekannt für seine bis zu 800 Jahre alten Douglasien. Die grössten Bäume haben einen Umfang von bis zu neun Metern. Fasziniert wandern wir durch den Park. Die Bäume sind mit Moos bewachsen und dementsprechend schön, grün und weich. Wir sind im Regenwald. Typischerweise werden wir in den nächsten Tagen von heftigem Regen überrascht, also fahren wir der Küste entlang Richtung Victoria. Die natürlichen Bonsaibäume im Botanical Beach Provincial Park eignen sich gut zum klettern. Die Wälder und die Küste sind auch bei Regenwetter interessant. Ganz im Süden in Victoria scheint die Sonne wieder. Wir schlendern durch die Gassen und erkennen deutlich den englischen Einfluss an der Bauweise. Wir fühlen uns wie in „little Great Britain.“ An der Hafenpromenade hören wir den Strassenmusikern zu und geniessen die warme Sonne.
Nun geht unsere Reise weiter. Von Victoria aus fahren wir mit der Fähre nach Port Angeles in die USA.
6 Responses
Oma und Opa
Unsere Lieben,
Das ist ja gewaltig, was ihr da alles erlebt und sieht. Wir gehen ja gerne mit euch mit.
Liebe Grüsse von Oma und Opa
admin
Lieber Opa und Liebe Oma
Danke für euren Kommentar. Wir freuen uns, dass ihr so auf unserer Reise «dabei» sein könnt. =)
Wünschen euch eine gute Zeit.
Liebe Grüsse Andrea und Jonas
Irene Stäheli
super Fotos! Gewaltige Erlebnisse, die ihr da macht! Freumi jedesmol uf di neue Bilder!
admin
Merci für s Kompliment. Bald chömed die letzte neue Föteli vo de USA. =)
Roland
TIefbeeindruckt haben wir soeben eure Bilder angeschaut und die Kommentare dazu gelesen. Wir fühlen uns wie dazugehörend. Danke und weiterhin eine spannende Zeit. Herzlich Franziska und Roland.
admin
Schön, dass wir euch so ein bisschen dabei haben können. =) Wir freuen uns immer wieder über eure Kommentare.
Liebe Grüsse Jonas und Andrea